Mittwoch, 14. März 2012

Mensch und Fachrichtung

Wenn wir einen Menschen um Rat fragen, dann besteht selbstredend die Tendenz, dass dieser Mensch uns einen Rat auf seinem Fachgebiet gibt. Selbst wenn wir ihn als Mensch und nicht als Fachperson fragen ist diese Tendenz zu erkennen.

Wenn wir also jemanden fragen, ob er uns Rat weiss betreffend Eheproblemen, dann wird der Jurist uns etwas anderes sagen als der Theologe; der Mediziner wird etwas anderes sagen als der Psychologe und so fort.
Wir müssen uns also immer wieder Gedanken machen, ob wir auch die richtige Person gefragt haben. Ist unser Problem wirklich juristischer Natur oder eher Psychologischer. Das wird ausschlaggebend sein für die Antwort, die wir erhalten.

So gesehen ist eine Antwort auch nicht "wahr" oder "falsch". Wir geben - alleine durch die Fragestellung schon soviel preis, dass die Antwort vielleicht schon impliziert ist.

Je älter wir werden, desto mehr wird uns klar, dass die Frage manchmal wichtiger ist als die Antwort. Richtig zu fragen ist eine Kunst. Richtig zu fragen und die richtige Person zu fragen ist im Verhältnis zur Antwort vielleicht etwa so wie die Diagnose wichtiger ist als die Therapie! (die Mediziner mögen mir verzeihen, wenn ich ihre Kunst zu heilen derart vereinfache).
Wie oft sehen wir jedoch, dass eine Krankheit, die einen Namen hat schon wesentlich weniger schlimm ist. Der Arzt weiss, was mir fehlt, also bin ich schon einen grossen Schritt in Richtung "Heilung" gegangen.

Stellen wir das mal zur Diskussion

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen